Tauchkreuzfahrt Baja Aggressor

  • Reisezeit: Februar 2011
  • Wetter: Sonne
  • Wasser: 21°C bis 23°C
  • Flüge: KLM (23 kg Freigepäck) & American Airlines (23 kg Freigepäck)
  • Einreise: Gültiger Reisepass und ESTA Formular für die USA

Baja Aggressor - Video

Baja Aggressor - Bildergalerie

Baja Aggressor - Reisebericht

Socorro fehlte mir noch in meiner Sammlung der Pazifischen Top Spots und da musste ich dann einfach zuschlagen, als das Angebot der Aggressor Flotte kam eine der ersten Touren ihres neuen Schiffes zu machen. Auf die Schnelle einen Flug nach Los Angeles und Weiterflug nach Cabo San Lucas gebucht und meinen uralten 7mm Halbtrocki reaktiviert, was sich in der Rückbetrachtung als sehr vorausschauend erwies. Los Angeles empfing uns mit Nieselregen aber am nächsten Tag schien dann die Sonne und das sollte sich dann auch erst wieder in Deutschland ändern. Nachdem alle Mitreisenden dann im Laufe des Tages eingetrudelt waren, ging es auch ab auf den Pazifik und nach einer gemütlichen 23 stündigen Überfahrt fiel der Anker bei San Benedicto. Dieses Eiland gehört zu den Revillagigedo Inseln einem Archipel vulkanischen Ursprungs, besser bekannt als Socorro Islands. Die Inselgruppe (San Benedicto, Socorro, Roca Partida & Clarion) ist bis auf eine Marinebasis auf Socorro und eine paar Strafversetzten auf Clarion unbewohnt. Nach Socorro kommt man nur von Ende Oktober bis Ende Juli und natürlich wie es sich für eine Top Tauchgebiet gehört nur mit dem Schiff, was die Anzahl der Taucher schon mal einschränkt.

Die Baja Aggressor ist kein neues Schiff und bei unserem Besuch wurde auch noch fleißig herumgewerkelt, was ja im Prinzip kein Problem ist, allerdings waren die "Renovierungsarbeiten" nur sehr oberflächig ausgeführt worden, was in dieser Preisklasse eigentlich nicht geht. Das Schiff hat 10 Kabinen alle auf dem Hauptdeck was ja schon mal so schlecht nicht ist, allerdings sind die vorderen Kabinen nicht wirklich groß. Der Salon auf dem Oberdeck ist ziemlich geräumig, hat allerdings eher 80er Jahre Style. Bei dem Sonnendeck gibt es auch nichts zu meckern, viel Platz, Liegestühle und ein nicht funktionierender Whirlpool, den man eigentlich nach dem Tauchen gut hätte gebrauchen können. Das Tauchdeck ist auch in Ordnung mit einem großen Kameratisch, passt also, die Tauchplattform ist eine einzige Katastrophe, da viel zu hoch angebracht, das Ein- und Austeigen aus den Beibooten war bei wenig Welle schon problematisch und bei viel Welle, was im Pazifik immer vorkommen kann und was wir auch öfters hatten einfach nur gefährlich. Die Pangas (Beiboote) waren ebenfalls eine Zumutung, vor allem waren beide nicht wirklich fahrbereit, es wurde permanent an den Motoren herum geschraubt und wir hatten auch zweimal einen Komplettausfall, was mitten im Pazifik eigentlich ein absolutes Unding ist. Die Panga Fahrer waren stets bemüht (schöner Spruch), allerdings nicht wirklich fähig, das Einsammeln nach dem Tauchgang hat immer ewig gedauert, irgendwie auch klar, die Jungs haben noch keine wirklich Erfahrung mit Tauchern, da das Schiff früher Hochsee Angelreisen durchgeführt hat. Aber es gibt auch positives zu berichten, die Nitrox Anlage hat die ganze Zeit tadellos funktioniert und das Essen war wirklich ohne Fehl und Tadel. Es ist zwar hart wenn man das so sagen muss, aber die einzigen die ihren Job professional gemacht haben waren die Jungs von der Küchencrew!!! Alkohol war auch genügend da und auch umsonst, so dass wenigstens eine Vorraussetzung für eine gute Tour erfüllt war.

Die zweite Vorraussetzung für einen gelungenen Trip ist eigentlich das Tauchen, aber auch hier lief das Ganze alles andere als rund. Socorro war aufgrund eines Marinemanövers gesperrt, da kann man nichts machen also Schwamm drüber. Eigentlich waren pro Tag vier Tauchgänge geplant, was wir allerdings nie geschafft haben, da immer irgendwas nicht wirklich funktioniert hat. Wir haben die meisten unserer Tauchgänge beim Canyon (San Benedicto) gemacht, was ja im Prinzip kein Problem wäre, wenn den der Tauchplatz was hergeben würde, was er bei unserer Tour allerdings nicht getan hat. Dann haben wir noch drei Tauchgänge am Boiler (San Benedicto) geschafft, was bei unserem Trip jetzt auch nicht der Oberhammer war (schlechte Sicht und sehr wenige Mantas, wofür allerdings keiner was kann) und dann hat sich der Capitano noch zu einem Trip nach Roca Partida aufgerafft, da hat es dann zu zwei Tauchgängen gereicht, die allerdings Weltklasse waren. Wenn man allerdings mal alle Tauchgänge zusammen nimmt dann war die Ausbeute doch recht mager. Was wir allerdings hatten und das jeden Tag waren Buckelwale, allerdings hat man beim Tauchen immer nur ihre Töne gehört, manchmal aber so laut das man gedacht hat, jetzt muss doch mal einer neben dir auftauchen, was aber leider der Fall war. Socorro ist für mich der einzige Spot im Pazifik wo ich persönlich kein zweites Mal hinfahren würde und kann meiner Meinung nach mit den anderen drei Top Plätzen im Pazifik (Cocos, Malpelo & Galapagos) bei weitem nicht mithalten.